Leistung als Herausforderung und Kostentreiber in der Netzplanung

Ein stabiles Stromnetz muss auch dann standhalten können, wenn der Verbrauch kurzfristig stark ansteigt. Solche Lastspitzen sind treibende Faktoren in der Netzplanung – besonders im Zuge der Dekarbonisierung. Werden hingegen Lasten intelligenter über den Tag verteilt, können noch höhere Investitionen in die Infrastruktur minimiert werden.

Damit das Stromnetz auch in seltenen Extremfällen jederzeit funktioniert, werden sämtliche Netzkomponenten wie Transformatoren, Leitungen und Schaltanlagen so dimensioniert, dass die maximalen Lastspitzen problemlos bewältigt werden können. Dieses Prinzip ist zentral in der Netzplanung und beeinflusst massgeblich die Ausgestaltung der gesamten Infrastruktur.

Für die EW Höfe AG gilt ein wichtiger Grundsatz, dies ist das n-1-Prinzip: Fällt ein Netzelement aus, muss ein anderes dessen Aufgabe übernehmen können. Diese Redundanz erhöht die benötigte Reserveleistung erheblich, was zu hohen Investitionen in die Infrastruktur führt. Es müssen folglich grössere Anlagen gebaut und mehr Material eingesetzt werden. Man spricht dabei auch von «mehr Kupfer im Boden».

Lastspitzen bestimmen die Netzdimensionierung

Stromverbrauch verläuft nicht gleichmässig über den Tag. Während zu gewissen Zeiten – etwa morgens, wenn alle aufstehen oder abends, wenn alle nach Hause kommen – viele Verbraucher gleichzeitig Strom beziehen, entstehen sogenannte Lastspitzen. Diese bestimmen, wie stark die Netzinfrastruktur ausgebaut werden muss. Besonders bei zunehmender Elektrifizierung, etwa durch Elektroautos oder Wärmepumpen, wird diese Herausforderung noch grösser.

Leistung bestimmt die Kosten im Stromnetz

Die Auslegung des Netzes auf maximale Leistung ist der Haupttreiber für Investitions- und Betriebskosten. Je höher die Lastspitzen, desto grösser und leistungsfähiger müssen Transformatoren, Leitungen und Schaltanlagen sein. Das bedeutet:

  • Mehr Materialeinsatz (z. B. dickere Kabel, leistungsfähigere Anlagen)
  • Höhere Investitionskosten beim Bau
  • Langfristig höhere Wartungs- und Betriebskosten
  • Höhere Anforderungen an die Netzstabilität und Reservekapazität

Diese Kosten schlagen sich letztlich auch auf die Netznutzungstarife nieder.

Intelligente Lastverteilung schafft Effizienz

Eine gezielte Verteilung der Netzlast bietet eine wirksame Lösung: Durch technische Massnahmen wie intelligente Steuerungssysteme kann das Netz entlastet und gleichzeitig der Ausbauaufwand reduziert werden. Beispiel Elektroautos: Wenn viele Fahrzeuge gleichzeitig mit voller Leistung laden, gerät das Netz unter Druck. Intelligente Ladesysteme, die sich an die aktuelle Netzsituation anpassen, können dies verhindern, ohne Einschränkungen für die Nutzerinnen und Nutzer. Wer sein Elektroauto bewusst langsamer oder ausserhalb von Spitzenzeiten lädt, hilft mit, das Netz effizienter zu nutzen.

Im Kundenportal der EW Höfe AG finden Sie alle wichtigen Informationen, mit denen Sie durch bewusstes Verhalten oder gezielte technische Lösungen Ihren Energieverbrauch optimieren können. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag, zu einem nachhaltigen und kosteneffizienten Stromnetz und entlasten gleichzeitig Ihre Stromrechnung.

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Verantwortlich für unser Stromnetz


E. Knobel

Geschäftsbereichsleiter Netze / Mitglied der Geschäftsleitung, Stv. Vorsitzender der Geschäftsleitung


Ich setze mich für die Versorgungssicherheit zu wettbewerbsfähigen Preisen ein.

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