Dank Echtzeitdaten zur Versorgungssicherheit

Schon sehr früh haben wir unser Versorgungsgebiet mit Glasfaser (FTTH) erschlossen. Deshalb ist es uns jetzt möglich, dank Smart Metern den Energieverbrauch in Echtzeit zu analysieren. Unser Geschäftsbereichsleiter Netze, Edi Knobel, hat mit dem Fachmagazin "energate" über die Nutzung dieser Echtzeitdaten gesprochen.

Der zunehmende Ausbau der Solarenergie und der steigende Strombedarf auf Verbraucherseite, beispielsweise für Elektroladestationen und Wärmepumpen, stellen das Elektrizitätsnetz der Zukunft vor ganz neue Herausforderungen. Edi Knobel, Geschäftsbereichsleiter Netze, erklärt im Interview, wie die EW Höfe AG die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu wettbewerbsfähigen Preisen gewährleisten kann. Dieser Blogbeitrag ist ein verkürzter Auszug aus dem Originalinterview des Fachmagazins "energate".

energate: Herr Knobel, die EW Höfe AG nutzt aus Smart Metern gewonnene Echtzeitdaten, um bessere Entscheidungen für den Infrastrukturausbau zu treffen. Was heisst das genau?

Knobel: Wir befinden uns mitten im Smart-Meter-Rollout. Dieser ist zu über zwei Dritteln abgeschlossen und es wurden bereits über 11'500 Zähler ersetzt. Unser Ziel ist ein flächendeckender Rollout bis Ende 2025. Wir haben den grossen Vorteil, dass wir die Kommunikation mit den Stromzählern zum grössten Teil über unser Höfner Glasfasernetz realisieren können und somit eine Echtzeitkommunikation möglich ist.

Diese Daten lassen wir in unsere Netzsimulation einfliessen. Damit lassen sich mit unserem digitalen Netzzwilling verschiedene Belastungsszenarien darstellen und wir planen den Netzausbau dort, wo er auch effektiv notwendig ist. Zusammen mit weiteren Massnahmen, lassen sich zusätzlich unnötige Investitionen in unser Stromnetz vermeiden.

Mehr zum Thema Smart Grid


Was haben Sie sich von dem Projekt versprochen? Sind Ihre Erwartungen bis jetzt erfüllt worden?

Alle Verteilnetzbetreiber sind verpflichtet, bis Ende 2027 mindestens 80 Prozent der Stromzähler durch Smart Meter zu ersetzen. Wir haben uns dafür entschieden, die Daten aus den Smart Metern auch nutzbar zu machen. Zum einen können unsere Kunden im Kundenportal den Verbrauch in Echtzeit einsehen, zum anderen helfen uns die Daten, Informationen über unser Stromverteilnetz zu gewinnen und dieses effizienter zu bewirtschaften.

Zum Kundenportal


Wegen der wachsenden Anzahl dezentraler Energieerzeugungsanlagen (zunehmender Ausbau Solarenergie) und des steigenden Strombedarfs auf Verbraucherseite (E-Ladestationen, Wärmepumpen et cetera) fallen Produktion und Verbrauch zunehmend unregelmässig an. Mit dem künftigen Smart Grid wird im Bezirk Höfe eine intelligente Netzinfrastruktur angestrebt, die das optimale Zusammenspiel von Verbrauchs- und Produktionsteuerung ermöglicht. Bis jetzt haben sich die Erwartungen erfüllt, doch wir sind noch lange nicht am Ziel.

Gibt es "Lessons Learned", die Sie anderen Energieversorgern mit auf den Weg geben können, die eventuell den gleichen Weg wie Sie beschreiten wollen?

Man muss den Mut aufbringen, Entscheidungen zu treffen, um langfristig erfolgreich zu sein. Der Entscheid, ein flächendeckendes Glasfasernetz auszurollen und von Anfang an auf Echtzeitkommunikation zu setzen, war für uns richtig. Damit wir die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu wettbewerbsfähigen Preisen gewährleisten können, benötigen wir Echtzeitdaten und Steuerelemente im Stromverteilnetz. Die Energiewende ist in erster Linie eine Leistungswende. Die stark schwankende dezentrale Stromproduktion und der Spitzenverbrauch durch die Elektrifizierung im Wärme- und Mobilitätssektor fordern uns alle. Wir bauen heute das Netz der Zukunft.

Hier geht es zum Originalinterview


Verantwortlich für das Projekt Smart Grid


Edi Knobel

Geschäftsbereichsleiter Netze / Mitglied der Geschäftsleitung, Stv. Vorsitzender der Geschäftsleitung


Ich setze mich für die Versorgungssicherheit zu wettbewerbsfähigen Preisen ein.

EWH_Edi_Knobel1222